Titel des Monats Februar 2014:
Straße der Dankbarkeit von Cornelie Kister
Eine Hommage an Fanny Vandegrift Osbourne, die starke Frau an der Seite des Autors Robert Louis Stevenson

Im Februar jährt sich der Todestag einer außergewöhnlichen Amerikanerin zum hundertsten Mal: Fanny Stevenson, die Frau des weltberühmten Autors Robert Louis Stevenson, starb am 18. Februar 1914.
Werke wie „Die Schatzinsel“ oder „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ wären ohne Fannys Wirken und Tatkraft nicht denkbar gewesen, meint unsere Autorin Cornelie Kister. In ihrem biografischen Roman „Straße der Dankbarkeit“ erzählt sie die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe – und eines Lebens, das ereignisreicher nicht sein könnte, abenteuerlicher als so manche Erzählung aus der Feder eines Schriftstellers.

Autorin Cornelie Kister im Interview
Frau Kister, wie sind Sie eigentlich auf Fanny Stevenson aufmerksam geworden?
Ich bin auf Fanny Stevenson durch die Lektüre von Alex Capes “Reisen im Licht der Sterne” gestoßen. Fanny kam da nur am Rande vor, aber die wenigen Angaben haben mich neugierig gemacht, mehr über diese faszinierende Person herauszufinden und ihre Geschichte in einen Roman zu fassen.
Was fasziniert Sie am Leben dieser unkonventionellen Frau am meisten?
Mich fasziniert ihre unangepasste Art. Und vor allem ihr multiples Wesen. Einerseits verletzlich und hypersensibel, andererseits stark und unabhängig mit einem unbeugsamen Willen, einem enormen Arbeitseinsatz. Am allermeisten aber fasziniert mich ihre Unerschrockenheit, ihr Mut, selbst die abwegigsten Lebenswege einzuschlagen und ihre große Liebesfähigkeit und Loyalität. Speziell zu Robert Louis Stevenson.

In erster Linie hat sie ihn davor bewahrt, vorschnell an der Lungentuberkulose zu sterben. Wenn er krank war, und das war häufig der Fall, dann war sie rund um die Uhr im Einsatz und hat sofort die Zelte abgebrochen, um einen Ort aufzusuchen, wo das Klima für Louis Stevenson zuträglicher war.
Was unterscheidet Ihren biografischen Roman von einer Biografie?
Im Roman darf man biographische Eckdaten szenisch ausschmücken und Wesenszüge interpretieren. Man kann einer Person mehr Leben einhauchen, sie agieren lassen. Eine Biographie hält sich doch mehr oder weniger nur an verbürgte Fakten.
Zu Ihnen selbst, Frau Kister: Was ist neben dem Schreiben Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Lesen und Kulturveranstaltungen besuchen und selbst kulturschaffend wirken.
Haben Sie sich jemals in einem Ihrer Texte an jemandem persönlich gerächt? Wenn ja, wie?
Habe ich. Ich habe die Person als schrägen Charakter in eine Geschichte eingebaut und dabei heillos übertrieben. Bemerkt worden ist das aber nur von engen Freunden.
Was bedeutet der Begriff „Buch“ für Sie?
Freude, Trost, Geborgenheit, Inspiration.
Was war Ihr mutigster Moment?
In einer prekären Situation nichts zu tun, einfach abzuwarten, weil es die bessere Lösung war. Nichtstun ist häufig viel schwieriger ist, als etwas zu tun.
Worüber haben Sie sich zuletzt besonders gefreut?
Über ein gelungenes Buch-Cover und den Titel für mein neues Jugendbuch.
Wenn Sie Protagonistin in einem Text Ihrer Wahl sein könnten – wer wären Sie?
Nedra, in dem Roman „Lightyears“ von James Salter.

Straße der Dankbarkeit
»Die Luft, die ich atme, verdanke ich dir!« – was Robert Louis Stevenson in einem Brief an seine Frau Fanny so poetisch formuliert, ist weit mehr als eine Liebeserklärung. Die Geschichte ihrer ungewöhnlichen Verbindung erzählt davon.
Seiten: ca. 417
Erscheinungsform: Originalausgabe
ISBN: 978-3-942822-43-5
Preis: 6,99 EUR